Tuesday, June 1, 2010

Sonntag vor einer Woche .....

Hielten Rina, Marion und Franz die Luft an, während sie im Auto warteten und sich mehr als alles andere in der Welt wünschten, dass die kleine, magere Hündin zum Fressen wiederkommen würde. Sie hatte doch schon zwei Mal in der Auffahrt zur Garage gut gefressen ohne gejagt zu werden. Würde sie auch das bereitstehende Futter in der Falle nehmen? Die Spannung war kaum zu ertragen.

Und da kam sie angehüpft, die Hündin. Erst guckte sie in die neben der Falle bereitstehende Varibox. Mmh, nichts zu holen. Dann versuchte sie sich mit der Vorderpfote von außen Futter durch´s Gitter aus der Falle zu angeln. Wir Menschen saßen wie tiefgefroren in dem Auto und konnten nur zuschauen und hoffen.

Als nach einer ewig erscheinenden Minute die Tür der Falle hinter der Hündin wirklich zuknallte und Sunanda -damals noch Indy- nach 11 Tagen wieder eingefangen war, fielen die drei Beobachter fast weinend vor Glück aus dem Auto. Alle Haustüren in der unmittelbaren Nähe gingen auf, die Menschen gratulierten sich gegenseitig, Kaffee und Kuchen wurden serviert, es war ein ganz besonderer Morgen. Die Erleichterung der Menschen, die elf Tage mit der Suche beschäftigt waren, ist nicht zu beschreiben. Und Indy? Die saß brav in ihrer Falle, fraß das Futter und schien es nicht so tragisch zu nehmen, dass die Freiheit ihr genommen worden war.

Gestern, 6 Tage nach diesem ereignissvollen Sonntagvormittag, erlebten ihre Leute wieder einen spannenden, emotionalen Tag, voller Freude. Mit Tränen in den Augen, beobachteten wir Sundanda, als sie zum ersten Mal, in einem sicheren Gelände, frei mit anderen Windhunden tanzen, rennen, toben, spielen durfte. Sie ist ein richtiger Windhund, aber auf der anderen Seite auch wieder nicht. Sie läuft anders als die Anderen, sie spielt anders, und, nicht unwichtig, sie kommt sofort zurück wenn ich sie rufe. Welcher Windhunde tut so was?

In der ersten Woche hat Sunanda auch gelernt, ordentlich an der Leine zu laufen, sogar ohne Geschirr, nur mit einem (Whippet!)Halsband. Sie scheint auch ein ganz kleines Bisschen zu verstehen, dass von der Arbeitsplatte oder vom Tisch klauen nicht wirklich erwünscht ist. Ich sehe auch, dass sie langsam einsieht, dass sie sich vielleicht etwas höflicher meinen Hunden gegenüber verhalten soll.

Sunanda liebt Körperkontakt. Dassin findet Körperkontakt mit der fremden Hündin (noch) nicht erwünscht, obwohl sie draussen sehr gerne mit ihr spielt. Gestern waren wir im Park, und trotz des regnerischen Wetters, sind die beiden blonden Damen hinter einander hergerast und haben versucht festzustellen wer von den beiden die Schnellere ist. Aber im Haus ist Dassin immer noch nicht überzeugt, dass die Neue in Ordnung ist. Sunanda legt sich gerne dicht neben Bashira oder Isis. Manchmal lässt sie sich einfach auf die Beiden fallen, was diese natürlich nicht so witzig finden. Ich glaube aber, dass sie sich eines Tages (bald) alle vier prima verstehen werden. Es ist schon wichtig zu sehen, dass Sunanda nicht mehr nur auf dem Kissen liegt, wo sie sich an dem ersten Sonntag hingelegt hatte und dass sie die Nähe der anderen Hunde sucht.

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