Sunday, May 30, 2010
innerhalb einer Woche...
Thursday, May 27, 2010
Tag 3 und 4
Gestern haben wir meine Eltern besucht, die ein kleines Whippetmädchen haben. Vorher haben wir noch einen kurzen Spaziergang auf der Heide gemacht. Es ist klar, dass Sunanda nicht viel mit Nicht-Windhunden am Hut hat. Eigentlich findet sie sie komisch und unheimlich. Sie drückt sich dann so dicht wie möglich an mich ran, guckt ständig wo der fremde Hund geblieben ist und würde am liebsten sofort ins Auto, weg von hier.
Der Besuch bei meinen Elterns verlief im Grunde genommen viel besser als erwartet. Sie liess sich sogar –etwas- von meinen Eltern streicheln. Wir sassen im Garten und habe ihre Schleppleine vorsichtshalber gut festgemacht. So konnte Sunanda mit den anderen Hunden auch im Garten liegen. Was mit der Whippethündin war? Gar nix, sie ist ein Windhund und deswegen in Ordnung!
Eigentlich finde ich solches Verhalten sehr witzig, obwohl ich selbstverständlich dieses Gefühl nicht an Sunanda vermittelt habe. Es zeigt wohl, wie sie es geschafft hat, so viele Tage fast unbeobachtet zu überleben. Auf der anderen Seite, gibt es viele Hunde, die einfach klauen (Klau-Gen?), egal ob sie Hunger haben oder nicht.
Dann haben wir schnell eine Pippi-Runde gedreht, wobei sie schon etwas besser an der Leine gelaufen ist. Sie nimmt nicht viel Rücksicht auf ihren Rudelgenossen. Als sie unbedingt eine bestimmte Stelle beschnuppern wollte und Isis in ihrem Weg fand, ist sie einfach unter Isis durchgelaufen. Da hat Sunandi doch Glück gehabt, dass Isis ein sehr freundlicher Hund ist!
Aber nach einiger Zeit, traute sich sich doch ein bisschen mehr und kam wieder aus dem Badezimmerm um zu gucken wo der neue Mensch geblieben war. Weil dieser sie nicht anguckte und sie auch nicht ansprach, lief sie nicht ins Badezimmer zurück. Ich vermute, dass Sunanda bei ausreichenden Mengen Leckerlies auch meinen Mann vielleicht akzeptieren wird….
Heute waren wir zum ersten Mal in Kootwijk. Ein wahres Fest. Rina hat tolle Bilder gemacht, die die Freude viel besser zeigen, als ich sie beschreiben kann. Wir waren tief gerührt von diesem wunderbaren, erstaunlichen jungen Windhundmädchen.
Wednesday, May 26, 2010
Sunanda hat sich verliebt in Tazi...
Zum ersten Mal in Kootwijk
Tuesday, May 25, 2010
Der zweite Tag
Ich bin heute früh aufgestanden und habe Sunanda sofort aus ihrer Transportbox gelassen. Sie hat sich, wie die meisten Windhunde, erst mal richtig ausgestreckt, erst die Vorderpfoten, dann die Hinterpfoten. Sie ist so ein feines und zierliches Mädchen. Und sie macht sich so gut!
Beim Gassigehen hatte ich den Eindruck,dass sie schon etwas weniger kreuz und quer über die Strasse lief und auch besser die anderen Rudelgenossinnen im Auge behielt.
Sunanda möchte so gerne Freundschaft mit Dassin schliessen. Sie geht immer auf sie zu und wedelt sie an. Dassin brauchte allerdings Zeit sich das Ganze zu überlegen. Letztendlich ist "eine Fremde in Deinem Haus zu akkzeptieren" doch etwas anderes als Freundschaft zu schliessen. Ausserdem will Dassin immer wissen wie genau die Verhältnisse sind. Aber heute Morgen was es ihr klar: Sunanda ist zuletzt dazu gekommen und die Jüngste und so wird sie wohl behandelt. Dassin ignoriert sie erst mal völlig. Und sollte es sich um etwas Essbares handeln, dann setzt Dassin ihre Stimme ein, um der Neuen klar zu machen, dass sie die ersten Rechte hat. Sunanda schien nicht übermässig beeindruckt zu sein. Das nun fand Dassin wieder merkwürdig. Seit heute Nachmittag, nach dem Spaziergang, hat sich noch einiges geändert und es ist vollkommen deutlich: Dassin hat sich entschlossen dass sie gerne neben Sunanda auf dem Kissen liegen möchte. So was! Und das von meiner belgischen Praline!
Isis, die als Strassenhund aus Spanien kam, in sehr schlechter Zustand und noch viel, viel ängstlicher als Sunanda, scheint zu wissen was hier alles läuft. Sie ist Sunanda gegenüber sehr geduldig und hilfsbereit. Aber auch Isis musste natürlich Sundanda klar machen wo ihren Platz in dem Rudel ist. Dazu wurde ein kleines Theaterstück aufgeführt. Sunanda hatte zwei Kaustäbchen auf ihrem Kissen liegen und war kurz in den Garten gegangen, um zu schauen was da los war. Isis wanderte ruhig zu dem Kissen und nahm ein Kaustäbchen. Sunanda beobachte das und wollte sofort wieder ins Wohnzimmer zurück zu ihrem Kissen. Aber da traf sie Isis in ihrem Weg, Kaustäbchen im Maul. Isis knurrte kurz und tief und lief dann in den Garten. Sunanda bieg ihren Kopf weg von Isis und wartete bis sie durch die Tür gehen konnte. Dann schnell zum Kissen zurück.
Nach wenigen Minuten kam Isis wieder rein, Kaustäbchen noch immer im Maul. Sie legte sich auf ein anderes Kissen, liess das Kaustäbchen aus ihrem Maul fallen, aber fing nicht an dran rum zu kauen. Es lag einfach neben ihr. Allerdings hat Isis sorgfältig beobachtet, ob Sunanda wohl gut zugeguckt hat. (das hatte sie!) Ich liebe solche Theaterstücke!
Und Bashira, meine Wüsteprinzessin aus Deutschland? Bashira findet alles in Ordnung, Hauptsache sie ist meine Wüsteprinzessin. Und selbstverständlich ist sie das! Bashira tut immer so ihr eigenes Ding, teilweise vielleicht, weil sie wegen ihrer Jugend etwas sozial unterbegabt ist. Auf der anderen Seite ist Bashira völlig auf mich fixiert, obwohl Isis ihre beste Freundin ist. Gestern war Bashira kurz vor Eifersucht fast erstickt, als sie Sunanda durch das Wohnzimmer laufen sah, während sie selber im Garten ausgesperrt war. Der Blick durch das Fenster ist deutlich!) Aber eine Begegnung mit einem fremden Hund in einem neutralen Gelände –so wie ich das immer mache- war halt unmöglich gestern.
Ich war mit Rina und ihren Hunden zum Spazieren verabredet und Sunanda konnte gleich heute erfahren wie es ist, wieder ins Auto zu steigen. So bald ich ihr Geschirr in die Hand nahm, kam sie angelaufen. Geschirr heisst für sie jetzt schon, dass sie mit nach draussen darf. Ich hatte mir voher gut überlegt wie ich so im Auto so sichern könnte, damit sie nicht entlaufen konnte. Letztendlich habe ich sie mit zwei Leinen angehängt.
In erster Linie hat sie versucht im Auto herumzulaufen, aber nach einer Weile hat sich doch hingelegt. Als ich auf den Parkplatz fuhr, sahen meine Damen Rina schon stehen und fingen zu jaulen an. Sunanda stand auch sofort auf und jaulte begeistert mit, obwohl sie keine Ahnung haben konnte warum die Anderen so aufgeregt waren.
Nachdem wir sie aus dem Auto gehoben und ihr eine lange Schleppleine verpasst hatten, mussten wir erst zwei riesengrossen friesische Pferde vorbei gehen lassen. (die fand Sunandi wohl etwas zu unheimlich gross) Dann ging der Spaziergang los. Sunanda fand alles sehr interessant, schnupperte überall und freute sich die anderen Hunde kennen zu lernen. Sie wartete regelmässig oder kam sogar wieder auf uns zugelaufen. Ich hatte Katzenfutter mitgebracht, was letzendlich ihr Lieblingsfutter ist, und belohnte sie ausführlich jedesmal, wenn sie von sich aus auf mich zu kam. Es kamen uns ein paar Spaziergänger entgegen, und obwohl Sunanda sie fest im Auge behielt, reagierte sie nicht ängstlich. Ein Mann durfte sogar im Vorbeigehen ihr das Köpfchen kurz streicheln ……
Als wir zurück auf dem Parkplatz waren, hüpfte sie elegant ins Auto, ohne aufgefordert zu werden und legte sich hin. Wir haben sie trotzdem wieder angehängt!
Zu Hause hat sie mächtig Hunger, aber ich glaube nicht dass sie sehr müde war. Nach dem Essen hat sie sich noch ein wenig mit ihrem Kaustäbchen amüsiert. Im Moment schläft sie.
Ich glaube, dass unser Kind der Sonne sich schnell bei uns einlebt.
Monday, May 24, 2010
Spaziergang ohne Sorgen
Sunday, May 23, 2010
Die Suche ist vorbei
Am Pfingstsonntag um 16.30 Uhr kam Sunanda, (bis dann besser bekannt unter den Namen Indy) in Utrecht an.
Am selben Morgen war sie –zur unglaublichen Erleichterung ihres Suchteams- in die Lebendfalle gelaufen. Nach 12 Tagen selbstgeschaffener Freiheit hatte die kleine, exotische Windhündin offensichtlich gemeint, dass die Zeit gekommen war ihre Odyssee zu beenden und sich den Sorgen ihrer Menschen anzuvertrauen.
Ich habe Indy schnell als Sunanda umgetauft. Der Name gefällt ihr, sie hebt den Kopf, wenn ich sie mit Sunanda anspreche. Ausserdem ist passt ein neuer Name zu dem Beginn eines neuen Lebens.
Rina, Eleonora und ich haben gemeinsam die Transportbox von dem Auto ins Haus getragen. Wir wollten –selbstverständlich- kein einziges Risiko eingehen mit der kleinen Houdini. Ich hatte meine Hunde, die zwei Sloughi-Damen Bashira und Dassin, die spanische Galgo-Mischlingshündin Isis und alle Katzen aus dem Wohnzimmer gesperrt, damit Sunanda in Ruhe aus ihre Transportbox kommen konnte und sich ihre neue Umgebung angucken konnte. Sie lief regelrecht zu dem Kissen, das eigentlich Dassin gehört und legte sich nieder.
Sie ist zwar mager, aber nach den letzten erreignisvollen 12 Tagen sah sie eigentlich gar nicht so schlimm aus. Sie hat zwar jede Menge kleine Schrammen aber keine grosse Wunde oder sonstige Verletzungen, die sofort behandelt werden müssten. Allerdings hatte sie sich viele Zecken aller Grössen eingefangen. Rina und ich haben 14 Zecken entfernt; und das zwar nicht lustig, aber liess sich trotzdem brav behandeln.
Kurz bevor Rina und Eleonora wieder nach Hause fuhren, haben wir ihr das tolle Geschirr, das Rina von Maria bekommen hatte, angezogen. Auch Sunanda wird es nicht schaffen sich daraus zu winden! Und das ist schon sehr beruhigend!
Nachdem sie etwas gefressen hatte, ging ich mit Sunanda und Isis, der ältesten Hündin, eine kurze Runde Pippi machen. Sundanda fand das alles sehr spannend und produzierte eine unglaubliche Menge Pippi! Plötzlich sah sie in der Ferne eine Familie mit zwei kleinen Kindern auf Fahrrädern. Sunanda verweigerte sich noch einen Schritt zu tun. Ich versuchte sie mit leiser Stimme dazu zu bewegen weiter zu laufen, aber vergebens. Danach versuchte ich es mit einem leichten Ruchk an der Leine. Und dann passierte es: wie gestochen sprang sie auf, tanzte wie eine Wilde herum und versuchte sich aus dem Geschirr zu befreien. Das gelang ihr aber nicht! Nach ein paar Minuten wurde sie wieder ruhiger und ich wartete geduldig, bis sie bereit war weiter zu laufen. Aber erst nachdem die Familie ausser Sicht war, wollte sie wieder weiter laufen. Und zwar schnell nach Hause! Kurz vor der Haustür machte sie wieder einen enormen Sprung, und wieder sorgte das Geschirr dafür dass nichts passierte.
Es wurde mir klar, dass Sunanda nicht viel Ahnung hat, wie man als Hund an der Leine läuft. Sie kennt keine Kommandos –oder tut als ob sie die nicht kennt … Sie versucht wie eine Wilde aus der Tür zu schiessen und versucht auch genau so wild wieder ins Haus zu kommen. Die anderen Damen tun so etwas natürlich nicht und wenn ich Sunanda vorher deutlich sage, sie soll warten und ich die Leine kurz nehme, dann schafft sie es einigermassen ruhig das Haus zu verlassen oder zu betreten. Zum Glück ist sie stubenrein, obwohl wir ein übelriechendes Geschenk von ihr bekamen kurz nachdem sie angekommen war.
Nach dem Spaziergang hat sie ganz fest geschlafen und laut geträumt. Als sie wieder wach war, hat sie mir gezeigt, wie clever sie ist und wie gut sie Türen, Mülltonnen und Schränke aufmachen kann und wie hervorragend sie vom Tisch oder von der Arbeitsplatte klauen kann.
Am späten Abend bin ich noch eine kurze Runde mit den vier Hunden gegangen. Das ging eigentlich relativ gut, obwohl mit vier Hunden laufen, wenn einer davon keine Ahnung hat und kreuz und quer über die Strasse will, nicht gerade einfach ist.
Ich hatte ihre Transportbox nach oben gebracht und weil Sunanda alles tut, was die Anderen tun, ging sie sofort mit nach oben. Aber sie wollte eigentlich nicht mehr in die Box. Am liebsten hätte sie sich auch auf die Matrazen der Anderen gelegt. Das war mir dann doch zu unsicher und mit etwas Überredung habe ich sie dazu gebracht in ihrer Box zu schlafen. Sie hat die ganze Nacht fest geschlafen und ich habe sie nicht mehr gehört.
Es hat sich eine ganz besondere Seele in unser Haus eingeslichen.