Gestern haben wir meine Eltern besucht, die ein kleines Whippetmädchen haben. Vorher haben wir noch einen kurzen Spaziergang auf der Heide gemacht. Es ist klar, dass Sunanda nicht viel mit Nicht-Windhunden am Hut hat. Eigentlich findet sie sie komisch und unheimlich. Sie drückt sich dann so dicht wie möglich an mich ran, guckt ständig wo der fremde Hund geblieben ist und würde am liebsten sofort ins Auto, weg von hier.
Der Besuch bei meinen Elterns verlief im Grunde genommen viel besser als erwartet. Sie liess sich sogar –etwas- von meinen Eltern streicheln. Wir sassen im Garten und habe ihre Schleppleine vorsichtshalber gut festgemacht. So konnte Sunanda mit den anderen Hunden auch im Garten liegen. Was mit der Whippethündin war? Gar nix, sie ist ein Windhund und deswegen in Ordnung!
Während wir am Tisch sassen, hat sie sich neben Isis auf der grossen mitgebrachten Decke gelegt. Es ist sehr interessant zu beobachten wie Sunanda ihren Rudelgenossen in fast allem nachahmt. Nur in fast allem, weil sie die Weltmeisterin KLauen-ohne-das-jemand-etwas-mitkriegt ist. Plötzlich, ohne dass wir Menschen gesehen haben, daß sie sich bewegt hat, war sie weg. Ich fragte meine Mutter ob es in der Küche vielleicht etwas zum stehlen gab und lief sofort selber in die Küche. Da war Sunanda, Vorderpfoten auf der Arbeitsplatte. Mal schauen….
Eigentlich finde ich solches Verhalten sehr witzig, obwohl ich selbstverständlich dieses Gefühl nicht an Sunanda vermittelt habe. Es zeigt wohl, wie sie es geschafft hat, so viele Tage fast unbeobachtet zu überleben. Auf der anderen Seite, gibt es viele Hunde, die einfach klauen (Klau-Gen?), egal ob sie Hunger haben oder nicht.
Sunanda ist mittlerweile völlig auf mich fixiert und läuft ständig hinter mir her. Ich musste am dritten Tag mal kurz weg und hatte alle Hunde im Schlafzimmer “eingesperrt”, weil sie dort am wenigsten "veranstalten" können. Sunanda, die auch Türen aufmachen kann, war in ihrer Transportbox. (Bloss kein Risiko eingehen!) Als ich zurückkam und sie wieder aus der Box holte, war sie ausser sich vor Freude. Sie wedelte mich an, sprang herum und war durchaus glücklich.
Am morgen des 4. Tages bekam ich ein grosses Geschenk. Ich öffnete die Tür der Transportbox und sie fing sofort an mich auf Windhundart zu knuddeln. Sie rieb ihren Kopf gegen meine Hände und Beine und leckte ganz vorsichtig meine Hände.Sie hat sich so gefreut, dass mir die Tränen gekommen sind.
Dann haben wir schnell eine Pippi-Runde gedreht, wobei sie schon etwas besser an der Leine gelaufen ist. Sie nimmt nicht viel Rücksicht auf ihren Rudelgenossen. Als sie unbedingt eine bestimmte Stelle beschnuppern wollte und Isis in ihrem Weg fand, ist sie einfach unter Isis durchgelaufen. Da hat Sunandi doch Glück gehabt, dass Isis ein sehr freundlicher Hund ist!
Heute habe ich noch mal 24 Zecken entfernt. Insgesamt haben Rina und ich jetzt 69 Zecken entfernt. Ob wir sie jetzt wohl alle haben?
Sunanda frisst mit Begeisterung und es geht ihr langsam besser. Verteilt über den Tag kriegt sie im Moment fast zwei mal so viel Futter wie die Sloughi-Damen. Natürlich nicht alles auf einmal, sondern schön über den Tag verteilt, damit sie das Futter besser verdauen kann. Ihr Kot ist schon sehr viel besser als an dem Ankunftstag.
Heute war der Tag an dem ich doch dringend staubsaugen musste. Sunanda hat keine Angst von dem Staubsauger. Im Gegenteil: der Staubsauger ist der Feind und den beisst man am besten sofort und blitzschnell in den Schlauch! Als ich auch im Schlafzimmer mit dem Staubsauger zu Gange war, hat sie sich, Kaustange im Maul, aufs Bett gelegt und mich beobachtet.
Dann kam mein Mann von seiner Geschäftsreise nach Hause. Den hatte sie noch nicht gesehen, diesen fremden Mann. Ich war mittlerweile das Badezimmer am putzen. Sofort raste Sunanda ins Badezimmer und verkroch sich hinter mir. So was hilft unheimlich, wenn man putzt!
Aber nach einiger Zeit, traute sich sich doch ein bisschen mehr und kam wieder aus dem Badezimmerm um zu gucken wo der neue Mensch geblieben war. Weil dieser sie nicht anguckte und sie auch nicht ansprach, lief sie nicht ins Badezimmer zurück. Ich vermute, dass Sunanda bei ausreichenden Mengen Leckerlies auch meinen Mann vielleicht akzeptieren wird….
Heute waren wir zum ersten Mal in Kootwijk. Ein wahres Fest. Rina hat tolle Bilder gemacht, die die Freude viel besser zeigen, als ich sie beschreiben kann. Wir waren tief gerührt von diesem wunderbaren, erstaunlichen jungen Windhundmädchen.
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